03.05.2022

Tipps für gelungene Wanderungen mit Ihrem Hund

Sie kennen das: Sobald Sie Ihre Wanderschuhe aus dem Schrank nehmen, wedelt Ihr vierbeiniger Begleiter bereits mit dem Schwanz und kann es kaum erwarten, Sie zu begleiten. Doch bevor Sie zu Berg gehen, lesen Sie zur Vorbereitung unsere Empfehlungen für gelungene Spaziergänge mit Ihrem Vierbeiner. Der Berg ruft! Damit das Wandern auch des Hundes Lust ist, hier einige Tipps.

Die passende Wanderroute wählen

Nicht alle Wanderwege sind für Sie und treuen Begleiter geeignet. So sind in vielen Parks und Reservaten Hunde verboten, auch wenn sie an der Leine geführt werden, um die einheimische Tierwelt nicht zu stören. Daher müssen Sie schauen, ob die gewählte Route mit Hund machbar ist. Informieren Sie sich vorab auf den Internetseiten der Orte, die Sie besuchen möchten. Es gibt auch Bücher zum Thema. Zum Beispiel «Die Schweiz mit Hund erleben». Dort finden Sie eine breite Palette an Routen und die entsprechenden Elemente wie die Komplexität des Geländes, die Höhenunterschiede und andere Hindernisse, die Ihrem Hund die Wanderung schwierig machen könnten. So können Sie Orte auswählen, die Sie zusammen mit Ihrem vierbeinigen Freund entdecken können.

Sie müssen Ihre Strecke zudem entsprechend Ihren Fähigkeiten und denjenigen Ihres Begleiters wählen. Ist Ihr Hund eher sportlich oder hat er gesundheitliche Probleme? Falls er nicht sehr sportlich ist, verzichten Sie lieber auf die Wanderung:  Sie müssten ihn sonst tragen, wenn er zu erschöpft ist, um die Wanderung zu beenden.

Seinen Hund in- und auswendig kennen

Je nach Rasse, Gewicht und Kondition ist Wandern mehr oder geeignet für Ihren Begleiter. Als Hundehalter oder -halterin kennen Sie Ihren Hund am besten und wissen, was Sie ihm zumuten können. Ist er widerstandsfähig? Friert er schnell? Ist er belastbar, kann er Schwierigkeiten überwinden? Ist er ängstlich oder ein Ausreisser? Wenn Ihr Hund ängstlich ist, dauert es eine Weile, bis er sich an die Umgebung im Freien gewöhnt hat – da sind Wanderung mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad ratsam. Diese Fragen sollten sie klären, bevor Sie losziehen.

Sie können auch Ihren Tierarzt fragen, ob Ihr Rocky Ihren Wandervorhaben gewachsen ist. Während eines Besuchs beim Tierarzt können Sie auch gleich seinen Impf- und Parasitenschutz auf den neuesten Stand bringen.

Vorbereitung

Polarhunde können täglich bis zu 50 Kilometer zurücklegen, aber nicht alle Hunde sind so ausdauernd. Von uns Menschen gezüchtete Hunderassen haben nicht alle die gleiche Ausdauer und die Wanderroute muss an das Leistungsvermögen des Hundes angepasst werden. Wir empfehlen Ihnen, langsam anzufangen, denn auch Ihr Hund braucht Training. Ohne Vorbereitung gleich 1000 Meter Höhenunterschied zurückzulegen, ist vielleicht etwas zu ambitioniert und könnte für Ihren Vierbeiner zu viel sein. Auch das Alter spielt eine Rolle: Ein junger Hund ist noch leistungsfähiger als eine in die Jahre gekommene Fellnase.

Schwieriges Gelände

«Wenn Herrchen/Frauchen das schafft, dann kann ich es auch.» So denken die meisten Hunde. Trotz der Vorteile, die die Fortbewegung auf allen Vieren mit sich bringt, sind gewisse Gelände für einen Hund zu schwierig und Sie müssen ihm helfen. Mit einem Hundegeschirr können Sie Ihren Begleiter führen und bei Bedarf auch mal tragen.

Top-Material

Bei Trekkings und anderen sportlichen Aktivitäten sollten Sie folgende Ausrüstung dabei haben:

  • Ein Erste-Hilfe-Set für Hunde. Wählen Sie ein komplettes Set mit Erste-Hilfe-Ausrüstung wie Desinfektionstücher, Verbände und Pflaster enthält und leicht und wasserdicht ist.
  • Eine Leine oder ein Hundegeschirr: Es gibt viele Modelle. Solche aus Kletterseil sind sehr robust. Wir raten von elastischen Leinen ab, da sie im Bedarfsfall weniger Kontrolle über das Tier bieten.
  • Ein Taschenmesser: Immer nützlich unterwegs! Es gibt sogar Modelle mit Zeckenzange und einer Lupe. Mit dem Swiza-Messer zum Beispiel sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet.
  • GPS-Tracker für Hunde, die gerne mal ausreissen. Der Tracker enthält eine GPS-Sonde und über eine App sehen Sie jederzeit, wo sich der Racker befindet.
  • Schützende Hundeschuhe und etwas Salbe: Bei kleinen Verletzungen kann Ihr Vierbeiner so die Wanderung immer noch beenden.

Futter und Wasser

Mit einem Leckerli-Beutel am Gürtel haben Sie eine kleine Belohnung für Ihren Liebling stets griffbereit. Mit einem klappbaren Silikonnapf können Sie Rocky überall zu trinken geben und den Napf gleich wieder platzsparend verstauen. Beim Trekking ist es ratsam, Ihren Hund erst am Abend zu füttern. So besteht kein Risiko für eine Magendrehung.

Wasser nicht vergessen! Da Ihr Hund beim Spaziergang viel Flüssigkeit braucht, sollten Sie während der Wanderung Erfrischungspausen einplanen. Packen Sie am besten eine Wasserflasche für Ihre Fellnase ein, auch wenn Ihr Rucksack dadurch schwerer wird. Achtung, manche Brunnen und Tröge enthalten kein Trinkwasser. Falls Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie Rocky besser nicht aus einer schmutzigen Pfütze trinken. Es gibt auch Wasseraufbereitungstabletten, mit denen Sie möglicherweise verunreinigtes Wasser desinfizieren können. So können Sie auch Wasser aus einem Bergbach problemlos trinken. Vorteil: Sie brauchen nicht literweise Wasser mit sich mitzunehmen.

Hitze und Flüssigkeitsmangel

Ein Hund schwitzt bekanntlich nicht. Um seine Temperatur zu regulieren, kann er seine Pfoten ins Wasser halten, trinken oder hecheln. Leider verbraucht das Hecheln nicht nur viel Energie, durch das starke Atmen verliert Ihr Hund ausserdem viel Flüssigkeit. Ein Hitzschlag ist sowohl für Menschen als auch für Hunde gefährlich. Seien Sie also vorsichtig und sorgen Sie für ausreichend Wasser.

Ein Rucksack ... auch für den Vierbeiner

Ihr Hund kann einige Lasten selbst tragen, z. B. mit einem Hunderucksack. Das Gewicht der Last, d. h. Kroketten, Fressnapf und Decke, sollte aber nicht mehr als 10 % des Körpergewichts des Tiers betragen. Achten Sie auch darauf, dass sich Ihr Liebling problemlos bewegen kann und dass die Schlaufen auf seine Statur abgestimmt sind.

Rücksicht nehmen

Sie lieben Hunde, aber denken Sie daran, dass das nicht für alle gilt. Manche Menschen haben sogar Angst vor Hunden ... oder haben selbst einen Hund dabei, von dem Sie nicht wissen, wie er reagiert. Nehmen Sie also Rücksicht auf andere und nehmen Sie Ihren Liebling an die Leine oder lassen Sie ihn bei Fuss mit Ihnen mitlaufen, wenn Sie unbekannten Personen begegnen. Dies gilt besonders, wenn Herden in der Nähe sind, schliesslich möchten Sie keine Kollateralschäden riskieren.


Nach der Wanderung

Um zum guten Schluss: Denken Sie daran, nach einer Wanderung jeweils das Fell Ihres Vierbeiners nach Zecken abzusuchen und diese – falls doch einige den Insektenschutz umgangen haben – mit einer Pinzette herauszuziehen. Denn Zecken brauchen nur ein paar Stunden, um gefährliche Viren an unsere Fellnasen zu übertragen. Dabei können Sie Ihren Hund auch gleich auf kleine Verletzungen untersuchen und sie behandeln, damit sie sich nicht entzünden.