Gesundheit
15.09.2020

Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden

Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen bedingte Erkrankung, die gehäuft bei Hunden auftritt. Dieser Mangel wird meist durch zerstörtes Schilddrüsengewebe infolge einer Störung des Immunsystems verursacht, aber nicht immer ist klar, was das Gewebe zerstört hat.

Welche Auswirkungen hat eine Schilddrüsenunterfunktion?

Die Schilddrüsenhormone regeln den Stoffwechsel und spielen bei zahlreichen Vorgängen im Körper eine Rolle. Eine Schilddrüsenunterfunktion äussert sich durch Hautprobleme und Verhaltensstörungen. Das Fell von Hunden, die an Schilddrüsenunterfunktion leiden, fällt oft stellenweise aus, die Haut ist dunkler als normal und anfällig für Entzündungen, besonders in den Ohren. Oft sind die betroffenen Hunde apathisch und neigen dazu, Gewicht zuzunehmen bei gleichzeitig vermindertem Appetit. Ausserdem können Herz-Kreislauf-Beschwerden, nervöse Beschwerden sowie Fortpflanzungsstörungen auftreten. In manchen seltenen Fällen führt die Schilddrüsenunterfunktion zum Koma. Das Tier muss dann sofort zum Tierarzt gebracht werden.

Welche Hunde sind von Schilddrüsenunterfunktion betroffen?

Diese hormonelle Erkrankung ist bei Hunden relativ häufig, vor allem bei erwachsenen Hunden zwischen zwei und neun Jahren. Beide Geschlechter sind gleichermassen betroffen, allerdings tritt die Erkrankung bei bestimmten Rassen öfter auf als bei anderen. Dazu zählen insbesondere Labrador Retriever, Golden Retriever, Irische Setter, Cocker Spaniels und Dobermänner.

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Vermutet der Tierarzt angesichts der Symptome des Hundes eine Schilddrüsenunterfunktion, führt er zunächst Blutuntersuchungen durch, um seinen Verdacht zu überprüfen. Das liegt daran, dass es sich um keine spezifischen Symptome handelt, sondern diese Symptome auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten auftreten können. Bekräftigen die Ergebnisse seinen Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion, untersucht der Tierarzt die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut, um herauszufinden, ob ein Mangel besteht oder nicht.

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt?

Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion besteht in der täglichen oralen Verabreichung von Schilddrüsenhormonen als Ersatz für die fehlenden Hormone. Eine regelmässige tierärztliche Betreuung (zwei- bis dreimal jährlich) ist notwendig, um die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.

Die Behandlung zeigt in der Regel Wirkung, bei manchen Hunden kann damit sogar eine vollständige Heilung erzielt werden. Wie die Krankheit verläuft, hängt allerdings von ihrer Ursache ab und davon, ob das Tier ins Koma fällt oder nicht. Bei manchen Hunden bessern sich die Symptome nach zwei bis vier Wochen, vor allem die Apathie und Appetitlosigkeit. Bei den Haut- und Fortpflanzungsproblemen ist etwas mehr Geduld gefragt: Erst nach ein paar Monaten ist hier eine Besserung zu erwarten.

Diese relativ häufige Erkrankung des Hundes verursacht zwar verschiedenste, manchmal schwere, Beschwerden, lässt sich aber gut behandeln, sobald die Diagnose gestellt wurde.