Gesundheit
07.10.2020

Mein Hund sabbert

Ein sabbernder Hund ist an sich nichts Ungewöhnliches – je nach Hunderasse kann der natürliche Speichelfluss mehr oder weniger stark ausfallen. In manchen Situationen deutet übermässiges Sabbern jedoch auf ein gesundheitliches Problem hin. Hundebesitzer sollten daher in der Lage sein, normalen von pathologischem Speichelfluss zu unterscheiden.

Es gibt viele verschiedene unbedenkliche Ursachen für starkes Sabbern bei Hunden. Zum Beispiel kann es ein Zeichen von Erregung sein: In Anwesenheit einer läufigen Hündin fängt ein nicht kastrierter Rüde schnell einmal zu sabbern und mit den Lefzen zu zucken an – unabhängig davon, ob es zur Paarung kommt oder nicht. Auch die Aufregung beim Spielen kann zu plötzlichem Speichelfluss führen, insbesondere bei jungen Hunden. Ausserdem setzt vermehrter Speichelfluss auch bei gesteigertem Appetit ein – es ist ganz normal, wenn dem Hund bereits der Speichel aus dem Mund tropft, während sein Napf noch gefüllt wird. Wichtig ist nur, dass er auch wieder zu sabbern aufhört, wenn er fertig gefressen hat.

Manche Hunderassen sabbern stärker als andere. Darunter fallen insbesondere die brachycephalen Rassen mit platter Nase wie Bulldoggen, Möpse, Cavalier King Charles Spaniels und viele andere. Aufgrund ihres Schädelbaus und der Form ihres Kieferknochens können sie nicht den gesamten produzierten Speichel schlucken, weshalb ihnen einiges aus dem Mund tropft. Das ist auch bei Hunden mit hängenden Lefzen wie Berner Sennenhunden und Bernhardinern der Fall.

Es gibt aber auch Situationen, in denen das Sabbern eines Hundes auf ein gesundheitliches Problem zurückzuführen ist, zum Beispiel auf eine Vergiftung oder eine Verstopfung des Verdauungstraktes, wenn etwa ein Fremdkörper in der Speiseröhre feststeckt. Starkes Sabbern setzt oft vor dem Erbrechen ein. Übergibt sich das Tier, ist es wichtig, das Erbrochene zu untersuchen, um die Ursache der Vergiftung zu erkennen, und schnellstmöglich den Tierarzt aufzusuchen. Hunde, die einen Hitzeschlag erleiden, neigen auch zu stärkerem Sabbern. In diesem Fall muss zunächst der Überhitzung des Tieres entgegengewirkt werden. Besitzer, die ihren Vierbeiner abkühlen müssen, bevor sie mit ihm zum Tierarzt eilen, sollten dies unbedingt graduell tun, um einen Temperaturschock zu vermeiden. Dabei sollte der Hund mit immer kühler werdendem Wasser abgeduscht und seine Temperatur regelmässig gemessen werden. Damit das Tier nicht dehydriert, sollte ihm Wasser zum Trinken geboten werden, aber es sollte keinesfalls dazu gezwungen werden. Starker Speichelfluss kann aber auch komplexere Ursachen haben. Zum Beispiel kann er auf einen Tumor im Mund, ein Geschwür oder ein Zahn- oder Zahnfleischproblem zurückzuführen sein. Und natürlich handelt es sich bei starkem Sabbern auch um ein Symptom von Tollwut. Besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen dieser Fälle handelt, sollte unbedingt und so schnell wie möglich der Tierarzt aufgesucht werden.