Gesundheit
07.10.2020

Die Wundversorgung bei Haustieren

Beim Spielen oder bei einem Spaziergang im Wald kann es schon einmal passieren, dass sich ein Haustier mehr oder weniger schwer verletzt. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sich im Fall der Fälle richtig verhält.

Zunächst gilt es festzustellen, wie tief und schwer die Wunde ist. Bei einer Wunde, die auf den ersten Blick oberflächlich zu sein scheint, können in Wahrheit die Gelenke betroffen oder der Brust- oder Bauchraum perforiert sein. Beim geringsten Zweifel sollte das Tier zum Tierarzt gebracht werden.

Bei der Wundversorgung steht die Sicherheit des Helfers an oberster Stelle. Ein Hund oder eine Katze mit Schmerzen kann schnell zubeissen oder kratzen. Das Tier muss deshalb gut festgehalten werden – selbstverständlich, ohne ihm dabei Schmerzen zuzufügen. Hunden legt man am besten einen Maulkorb an.

Bei blutenden Wunden muss die Blutung zunächst gestoppt werden, vorausgesetzt der Bewusstseinszustand des Tieres lässt dies zu. Man drückt dazu für mindestens fünf Minuten oder solange, bis die Blutung gestillt ist, mit einer Kompresse auf die Wunde. Lässt sich die Blutung nur schwer stoppen, muss das Tier unbedingt zum Tierarzt gebracht werden, da die Wunde vermutlich genäht werden muss. So wird Komplikationen vorgebeugt und die Wunde verheilt besser. Während der Fahrt zum Tierarzt sollte die Wunde mit einer in Kochsalzlösung getränkten Kompresse oder zumindest mit einem sauberen, feuchten Tuch geschützt werden.

Eine Wunde muss natürlich desinfiziert werden. Grosszügiges Rasieren des Fells um die Wunde herum (vor allem bei Tieren mit langem Fell) erleichtert das Desinfizieren. Das Rasieren sollte jedoch dem Tierarzt überlassen werden. Vor dem Desinfizieren müssen Wunde und Wundränder gründlich von Schmutz und sichtbaren Partikeln gesäubert werden. Die Wunde sollte bevorzugt mit Wasser oder Kochsalzlösung ausgespült, nicht aber eingeweicht werden. Nach dem Säubern der Wunde kann diese mit Chlorhexidin oder verdünntem Povidon-Jod desinfiziert werden. Der Vorgang sollte regelmässig wiederholt werden, bis die Wunde sauber und gut verheilt.

Bei grösseren Verbrennungen müssen die betroffene Stelle und insbesondere die Ränder zunächst gekühlt werden, damit sich die Wunde nicht vergrössert. Am besten lässt man dazu kühles Wasser (rund 15 °C) für rund fünfzehn Minuten über die Wunde fliessen.

In den folgenden Fällen muss das verwundete Tier unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden: bei offensichtlichen Notfällen, offenen Brüchen, Wunden mit nur schwer zu stoppender Blutung und Wunden, die von einer Gelenkschädigung, einer starken Empfindungslosigkeit, einer Nervenschädigung oder einem Bewegungsproblem einhergehend mit einer Sehnenschädigung begleitet werden.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass harmlose Wunden gut vom Besitzer selbst versorgt werden können. Bei grösseren oder tieferen Wunden, die zum Beispiel genäht werden müssen, ist allerdings unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen.