Gesundheit
17.08.2022

Die häufigsten Notfälle bei Hunden und Katzen

Leider geraten unsere vierbeinigen Begleiter manchmal in Notsituationen. Deshalb sollte jeder Tierhalter erkennen können, wann es sich um einen Notfall handelt, und wissen, wie eine schnellstmögliche Versorgung erreicht werden kann.

I – Die wichtigsten Notfälle bei Hunden und Katzen erkennen


Die folgenden Situationen erfordern schnelles Handeln und zumindest die Beratung durch einen Tierarzt – egal, wo und zu welcher Uhrzeit.

  • Felines High-rise Syndrom: Der Absturz einer Katze und seine Folgen, meist aus einem offenen Fenster. Obwohl Katzen dafür bekannt sind, selbst Stürze aus mehreren Metern Höhe unbeschadet zu überstehen, können sie sich dabei auch Verletzungen zuziehen. Typisch sind Brüche der Vorderpfoten oder des Kiefers, Gaumenspalten und Verletzungen an den Organen. Auch wenn es der Katze allem Anschein nach gut geht, sollte besser ein Röntgen gemacht werden, um auf Nummer sicher zu gehen.
  • Magendrehung beim Hund: Der Hund ist matt, versucht erfolglos sich zu übergeben und hat einen geblähten Magen. Bringen Sie ihn in diesem Fall sofort für eine Notoperation zum Tierarzt.
  • Hitzeschlag: Häufig, weil der Hund im Sommer alleine im Auto gelassen wird. Das Tier muss beginnend bei den Gliedmassen schrittweise zur Körpermitte hin abgekühlt werden. Anschliessend ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, da es zu zahlreichen Komplikationen kommen kann.
  • Knochenbruch: Sieht oft sehr schlimm aus, kann für gewöhnlich aber gut behandelt werden. Bringen Sie das Tier zum Veterinär, ohne den gebrochenen Knochen zu bewegen.
  • Vergiftung: Oft ausgelöst durch Schokolade, gewisse Pflanzen, Obst und Gemüse, Insektizide, Schneckenabwehrmittel, Rattengift, Medikamente, Putzmittel usw. Rufen Sie unbedingt den Tierarzt an, bevor Sie etwas unternehmen.
  • Blutungen: Innere oder äussere, lebensbedrohliche oder harmlose Blutungen können verschiedene Ursachen haben (Verletzungen und Erkrankungen). Wenn möglich, sollte ein Druckverband angelegt werden. Andernfalls ist das Tier so schnell wie möglich zum Tierarzt zu bringen.
  • Verbrennungen: Kühlen Sie die Wunde kurz unter fliessendem Wasser, reinigen Sie sie dann mit Kochsalzlösung und desinfizieren Sie sie anschliessend mit einem Wundantiseptikum. Die genaue Anwendung hängt von der Art des Produkts ab.
  • Ohnmacht, Herzstillstand: Verlieren Sie keine Zeit, indem Sie versuchen, das Tier zu retten, und bringen Sie es sofort zum Tierarzt.

II – Im Notfall den Tierarzt anrufen

Denken Sie immer daran, Ihren Tierarzt anzurufen, um ihm kurz die Lage zu erklären. So kann er Ihnen einerseits erklären, wie das Tier erstversorgt werden muss, bis Sie bei ihm sind, und andererseits alles vorbereiten und wertvolle Zeit gewinnen.

Rufen Sie dem Tierarzt zunächst Ihr Haustier in Erinnerung (Rasse, Alter, Vorerkrankungen) und erklären Sie dann die Situation. Anschliessend überprüfen Sie den Zustand Ihres Tieres: Kann es Sie hören und sehen? Reagiert es auf Berührungen? Der Tierarzt kann Sie auch bitten, die Vitalfunktionen Ihres Tieres zu überprüfen (Atmung, Flüssigkeitshaushalt usw.) und in die Klinik zu kommen.

Egal, in welcher Situation Sie sich befinden, bewahren Sie Ruhe und befolgen Sie die Anweisungen des Tierarztes.