Erziehung, Verhalten
07.10.2020

Die Fellfarben der Katze

Die Hauskatze hat im Gegensatz zu anderen Katzenarten die Besonderheit, in verschiedensten Fellfarben vorzukommen: Von Weiss über Grau und Rot bis hin zu Schwarz, mit Muster oder ohne – die Palette ist sehr umfangreich. In diesem Artikel verraten wir Ihnen alles, was Sie über die Fellfarben von Katzen wissen müssen.

Wovon wird die Fellfarbe bestimmt?

Die Fellfarbe von Katzen ist genetisch bestimmt. Zahlreiche Gene, von denen einige bis heute nicht identifiziert worden sind, spielen bei der Vererbung der Fellfarbe eine Rolle. Gewisse Hauptgene bestimmen Farbe und Muster des Katzenfells. Nebengene haben Einfluss auf Faktoren wie die Verteilung der Farben oder die Grösse der weissen Abzeichen. Kenntnis über die Genetik hilft den Züchtern, Katzen gezielt zu paaren, um eine bestimmte Farbe zu erhalten.

Die Grundfarben

Das Fell von Katzen kann einfärbig schwarz, braun oder rot sein. Die Fellfarbe Weiss ist keine eigentliche Fellfarbe. Weisse Katzen besitzen zwar Farbgene, aber auch ein anderes Gen, das die Ausbildung von Farbpigmenten im Fell verhindert. Alle Farben gibt es auch in mehr oder weniger dunklen Abstufungen (z. B. Schokolade oder Zimt) – abhängig von den vorhandenen Modifier-Genen, welche die Farbe verändern. Ein anderes Gen wiederum kann eine Verdünnung der Farbe bewirken. Aus Schwarz entsteht dann Blau (oder Grau), während Lila die Verdünnung von Braun und Creme die Verdünnung von Rot ist.

Tabby-Katzen haben ein zweifarbiges, häufig gemustertes Fell aus gelbem mit rotem oder braunem mit schwarzem Haar. Die helleren Bereiche des Fells bestehen aus Haaren, die Agouti genannt werden, wobei jedes Haar abwechselnd hell und dunkel gebändert ist. Verantwortlich dafür ist ein bestimmtes Gen. Modifier-Gene wiederum bestimmen das Fellmuster (getigert, gefleckt usw.). Das erklärt auch das Panthermuster der Bengalkatze.

Es gibt auch dreifarbige Katzen (Rot, Braun und Schwarz), die Schildpatt genannt werden. Diese Tiere sind fast immer weiblich, da dieses Haarkleid nur mit dem weiblichen Geschlechtschromosom möglich ist.

Genetisch bedingte Besonderheiten

Modifier-Gene können Einfluss auf die Grundfarbe des Katzenfells nehmen. Bei Katzen mit dem Agouti-Gen kann der helle Teil der Haare aufgrund bestimmter Gene weiss werden, was silberne Katzen ergibt. Es können aber auch weisse Flecken (Scheckung) auftreten. Je nach den vorhandenen Modifier-Genen beschränken sich diese auf die Pfoten oder überwiegen am gesamten Körper. In manchen Fällen können die Gene auch zu einem Kontrast zwischen Körper und Extremitäten führen. Im Fall der Siamkatze etwa über die Körpertemperatur: Das Fell ist an den Extremitäten (Gesicht, Schwanz, Pfoten), die ja kälter sind als der Rest des Körpers, schwarz und am restlichen Körper weiss.

Das Haarkleid unserer Stubentiger ist also eine äusserst komplexe Angelegenheit und fasziniert durch seine farbenreiche Vielfalt. Da die Fellfarbe genetisch bestimmt ist, kommen bestimmte Farben nur bei bestimmten Rassen vor.