Gesundheit
27.10.2020

Ballenpflege bei Hunden

Risse und kleine Wunden an den Ballen können Hunden grosses Unbehagen verursachen. Mit regelmässiger Pflege kann ihnen jedoch vorgebeugt werden. Ganz allgemein ist es wichtig, den Zustand der Ballen, der Zehenzwischenräume und der Krallen regelmässig zu überprüfen. Aber wie pflegt man die Ballen seines Hundes richtig?

Weich machen

Hundeballen sollten sich weich und geschmeidig und nicht rau anfühlen, wenn man mit dem Finger darüberfährt. Um dies zu erreichen, kann Kokosöl grosszügig aufgetragen und sanft in die Ballen einmassiert werden. Es hinterlässt zwar Flecken, ist aber überaus wirksam. Wer nicht auf Hausmittel setzen will, kann zu speziellen Ballenpflegeprodukten greifen. Der Tierarzt kann bei der Wahl des Produkts helfen. Wie häufig dieses aufgetragen werden muss, hängt von der Lebensweise des Vierbeiners ab. Bei Hunden, die viel Ball spielen und auf hartem Untergrund unterwegs sind, ist tägliches Pflegen angezeigt. Bei weniger aktiven Hunden, die auf weichem Untergrund laufen, reicht es, die Ballen gelegentlich mit einem geeigneten Produkt weich zu halten. Ausserdem kann dem Futter des Tieres Schweinegelatine aus dem Supermarkt beigemengt werden, was eine positive Wirkung auf die Ballen hat.

Gerben

Das Gerben dient dazu, die Ballen zu stärken und robuster zu machen. Die Ballen müssen dafür allerdings in perfektem Zustand, also ganz weich und rissfrei sein. Durch das Gerben werden die Ballen des Tieres um einiges widerstandsfähiger, was gerade vor Wanderungen oder Ausflügen in schneereiche Gebiete nützlich ist. Allerdings sollte man sich bereits zwei Wochen im Voraus darum kümmern. Am besten lässt man sich von seinem Tierarzt hinsichtlich des geeigneten Produktes beraten. Achtung, die Gerbprodukte können Flecken hinterlassen.

Wundpflege

Bei Verletzungen an den Ballen sind wasserdichte Hundeschuhe als Pfotenschutz ein Muss. Diese werden einzeln verkauft und sind an die Pfotengrösse des Tieres anzupassen. Die Wunde sollte ein- bis zweimal täglich desinfiziert werden. Die betroffene Pfote wird dazu in eine Desinfektionslösung mit Chlorhexidin getaucht. Ausserdem sollte die Wunde möglichst an der Luft belassen werden, damit sie schneller verheilt. Eine Halskrause kann sinnvoll sein, um zu vermeiden, dass der Hund die Wunde beleckt. Dies verlangsamt die Wundheilung nämlich deutlich. Bei tiefen Wunden (über 5 mm) oder Wunden, deren Tiefe nicht eindeutig feststellbar ist, sollte das Tier schnellstmöglich zum Tierarzt gebracht werden.

Hundeballen sind lebendes Gewebe und obwohl sehr belastbar, nicht so widerstandsfähig wie unsere Schuhsohlen. Im Sommer ist besondere Vorsicht geboten, da sich Asphalt stark aufheizen und dem Vierbeiner Verbrennungen zufügen kann. Mithilfe des Sieben-Sekunden-Tests kann überprüft werden, ob der Asphalt zu heiss für die Pfoten des Tieres ist. Man hält dazu seinen Handrücken sieben Sekunden lang auf die Oberfläche. Hält man es problemlos durch, besteht keine Gefahr für den Hund. Im Winter machen Glatteis und Streusalz den Hundepfoten zu schaffen. Nach einem Spaziergang sollten die Pfoten gründlich gewaschen und die Ballen im Anschluss eingefettet werden.